EH40.10
1.1.2.6 Windel-Dermatitis
Grading & Level of Importance: B
ICD-11
Synonyme
Napkin Dermatitis; Windelausschlag; Erythema glutaeale; Erythema ammoniacalis, Dermatitis pseudosyphilitica papulosa, Erythema papulosum posterosivum, posterosives Syphiloid.
Epidemiologie
Zivilisationskrankheit bei ca. 25% der Neugeborenen und 2/3 aller «Wickelkinder» zwischen dem 9. Und 12.Lebensmonat sowie bei älteren Patienten mit Stuhl- oder Harninkontinenz.
Definition
Toxische Kontaktdermatitis im Windelbereich.
Aetiologie & Pathogenese
Mazeration der Haut durch Feuchtigkeit und Einwirkung des alkalischen Urins unter Okklusion sowie Störung der epidermalen Barriere durch Stuhllipasen und -proteasen.
Anfälligkeit der Windelregion für zusätzliche bakterielle oder mykotische (Candida) Infektionen.
Begünstigende Faktoren: Wärmestau, Feuchtigkeit, Schweissretention, mechanische Irritation.
Symptome
Akute oder subakute Dermatitis. Umschriebene, konfluierende Erytheme in der Windelregion.
Lokalisation
Im Windelbereich, typischerweise konvexe Hautareale. Gesäss, Genitalregion, Hüfte, Abdomen. Hautfalten häufig ausgespart.
Klassifikation
Je nach Ätiologie: Scheuereffekt, toxische oder allergische Kontaktdermatitis, Candida-Infektion. Schweregrade: mild, mittel, schwer.
Labor & Zusatzuntersuchungen
Klinisches Bild. In therapieresistenten Fällen: bakterieller und mykotischer Abstrich.
Dermatopathologie
Nicht erforderlich.
Verlauf
Normalerweise gut behandelbar. Rückfall bei fehlender Prävention.
Komplikationen
Bakterielle (Streptokokken) oder mykotische (Candida) Superinfektion.
Diagnose
Typische Anamnese und klinisches Bild. KOH-Probe und Pilzpräparat zum Ausschluss einer Candidose. Therapierefraktäre Formen: CAVE Langerhanszell-Histiozytose, perianale Streptokokkendermatitis.
Differentialdiagnosen
Atopisches Ekzem, seborrhoisches Ekzem, Candida-Dermatitis, perianale Streptokokkendermatitis, allergische Kontaktdermatitis, Psoriasis, Langerhanszell-Histiozytose, Ernährungsstörung (Acrodermatitis enteropatica).
Therapie & Prävention
- Reduktion des toxisch-mazerativen Milieus (häufiges Wechseln der Windeln, hochabsorbierende Windeln)
- Waschen mit warmem Wasser
- Hautschutz, z.B. Zinkpaste; Vermeidung hautirritierender Externa (Seifen, Detergenzien, parfümierte und alkoholhaltige Produkte)
- Adstringierende und desinfizierende Topika (Farbstoffe)
- Zinköl
- Hautschutz mit (Zink-) Paste
- Behandlung einer Candida Superinfektion
- Kurzfristig schwache topische Glukokortikosteroide
- Verwendung saugfähiger Windeln
Differentialdiagnosen
Podcasts
Tests
- Welche Aussagen treffen bei der Windeldermatitis zu?
- Zur Therapie der Windeldermatitis eignet/n sich....
- Die Windeldermatitis ist eine...
- Aussage 1 Die Windeldermatitis ist meist auf den Windelbereich beschränkt...
- Aussage 1 Bei Auftreten einer Windeldermatitis sollte immer eine Epicutantestung durchgeführt werden...
- Aussage 1 Bei der Windeldermatitis sind lokale Antimykotika Mittel erster Wahl
- Aussage 1 Die Windeldermatitis tritt vorwiegend im Säuglingsalter auf
- Einzeln stehende, erythematöse Papeln am Rand der Windeldermatitis sind Hinweis für ....
- Die Windeldermatitis....
Kommentare
Sei der Erste, der einen Kommentar hinterlässt!