1G00.0
2.4.4 Pediculosis Capitis
Grading & Level of Importance: A
ICD-11
Synonyme
Kopfläuse (Nissen).
Epidemiologie
Häufigste Parasitose im Kindes- und Vorschulalter. Jährlich ca. 6-10'000 pro 100'000 Personen. Übertragung von Mensch zu Mensch, begünstigt durch das Leben in enger Gemeinschaft. Oft endemisch in Kindergärten und Schulen.
Definition
Stark juckende, durch die blutsaugende Kopflaus hervorgerufene Hautveränderungen im Kapillitium v.a. bei Kindern.
Aetiologie & Pathogenese
Pediculus capitis (Arthropoden): streng humanspezifische Ektoparasiten (wie Sarcoptes Scabies). Hämatophage, permanente Ektoparasiten des Menschen mit hoher Wirtsspezifität, 2,25-4mm. Larven schlüpfen nach 7 Tagen aus den Eiern. Nach insgesamt 17 Tagen sind die adulten Tiere geschlechtsreif.
Symptome
Hochrote, urtikarielle, juckende Papeln am Kapillitium, besonders retroaurikulär und am Nacken. Am Haarschaft festhaftende Nissen (Eier) neben adulten Läusen.
Lokalisation
Meist Kapillitium, v.a. retroaurikulär und okzipital.
Klassifikation
Keine.
Labor & Zusatzuntersuchungen
Dermatoskopie; Mikroskop: Nissen und Läuse (schlanker Körper mit 3 Beinpaaren) am Haarschaft.
Dermatopathologie
Nicht erforderlich.
Verlauf
Hohe Rückfallrate bei ungenügender Behandlung oder Reinfektion.
Komplikationen
Impetiginisierung mit okzipitaler/zervikaler Lymphadenitis und eitriger Verklebung der Haare («Plica polonica»).
Diagnose
Klinisch. Nachweis von Nissen oder Läusen.
Differentialdiagnosen
Seborrhoische Dermatitis, Follikulitis, Impetigo contagiosa.
Therapie & Prävention
Prävention und Allgemeinmassnahmen: Zuletzt getragene Kleider, Bettzeug und Handtücher bei mind. 52°C waschen und heiss trocknen. Nicht waschbare Artikel (z.B. Kissen) in luftdichten Plastiktüten 14 Tage aufbewahren. Kämme/Haarbürsten in heissem Seifenwasser reinigen. Teppiche, Polstermöbel und Matratze staubsaugen. Entfernung der Nissen mit feinzahnigem Kamm (Läuse- oder Nissenkamm). Haare mit verdünntem Essig (1:1) spülen. Kinder 2 Tage isolieren. Alle engeren Kontaktpersonen gleichzeitig behandeln.
Topisch Permethrin (5%), Pirethrine, Malathion, Ivermectin wirkt ovozid. Dimeticon ist ein wirksames, physikalisch wirkendes, Silikonöl-haltiges Medizinprodukt. Resistenzen sind bei allen Stoffgruppen möglich.
G-Hexachlorcyclohexan sowie organische Phosphorsäureester sind vergleichsweise zu toxisch. Cave: Kinder; nicht zusammen mit Salben (lipophil).
Bemerkungen
Nicht nur die Läuse, sondern auch ihre Eiere müssen abgetötet werden.
Identifizierung und Behandlung von Kontaktpersonen.
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Tests
- Entscheiden Sie zu jeder folgenden Aussage über die Pediculosis capitis, ob diese richtig ist oder falsch.
- Aussage 1 Die Pediculosis capitis gehört zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD),
- Aussage 1 Die Pediculosis capitis kommt v.a. bei Kindern vor,
- Welche der folgenden Therapien kommen zur Behandlung der Pediculosis capitis in Frage?
- Welche der folgenden Dermatose(n) kommen als Differentialdiagnose der Pediculosis capitis in Frage?
- Welche der folgenden Dermatosen kommt als Differentialdiagnose der Pediculosis capitis in Frage?
- Welche der folgenden Aussagen bezüglich der Pediculosis capitis ist falsch?
- Zur Therapie der Pediculosis capitis kann folgendes Medikament verwendet werden
- Die Uebertragung der Pediculosis capitis wird nicht begünstigt durch
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