LP4; LP44
3.3.13 Lymphomatoide Papulose
Grading & Level of Importance: C
ICD-11
Synonyme
CD30 Pseudolymphom
Epidemiologie
Prävalenz 0.1-0.2 /100'000; alle Altersgruppen; vorwiegend junge Erwachsene; M>F.
Definition
Chronische, rezidivierende, selbstheilende papulo-nekrotische, CD30 positive Dermatose mit histologischen Merkmalen eines blastären malignen Melanoms.Nosologische Verwandtschaft mit Pityriasis lichenoides et varioliformis acuta (PLEVA), anderen CD30 positiven malignen kutanen T-Zell Lymphomen und Morbus Hodgkin.
Aetiologie & Pathogenese
Unbekannt.
Symptome
Disseminiertes Auftreten von Papeln und Knötchen in unterschiedlichen Entwicklungsstufen (zeitlich nicht synchron). Zentrale Nekrose und Ulzeration und Krustenbildung der Papeln Rückbildung innerhalb 2-4 Wochen.
Lokalisation
Stamm, Gesäss, Exgtremitäten.
Klassifikation
Nach histologischen und immunzytochemischen Kriterien: Typen A-E und Typ 6p25.3 (genetisch).
Labor & Zusatzuntersuchungen
Biopsie; Immunzytochemie (CD30).
Dermatopathologie
Breites Spektrum mit unterschiedlich dichten Infiltrat (Typen A-E und 6p25.3) aus mittelgrossen bis grossen (blastären), atypischen, pleomorphen (vielgestaltigen) Zellen, die typischer weise das Ki-1 Antigen (CD30) tragen. Die Zusammensetzung des Infiltrates ändert sich mit dem Entwicklungsstadium der Läsion (frisch, voll entwickelt, in Rückbildung).
Verlauf
Chronisch rezidivierend über Jahrzehnte.
Komplikationen
Übergang in Morbus Hodgkin. Gefahr einer versehentlichen Überbehandlung wegen Verwechslung mit einem malignen anaplastischen Lymphom
Diagnose
Klinisch und typischer spontanregressiver Verlauf mit Rezidiven
Differentialdiagnosen
Malignes anaplastisches T-Zell Lymphom (CD30 positiv); CD30-positive pseudolymphomatöse Reaktionen (Skabies); Morbus Hodgkin (histologisch).
Therapie & Prävention
Prävention nicht möglich. Die Prognose ist quad vitam ausgezeichnet; eine dauerhafte Heilung ist nicht möglich.
Temporäre Rückbildung: Methotrexat (10-20mg/Woche); Photo- oder Photochemotherapie.
Hautpflege, Vermeidung von Superinfektionen; erosive Läsionen topische Therapie mit Antibiotika-GLukokortikoid-Creme (Stärke I).
Bemerkungen
Wichtig ist die Vermeidung aggressiver, systemischer (Zytostatika; Knochenmarktransplanation) Behandlungen bei Fehldiagnose.
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