BD91
5.1.3 Lymphangitis
Grading & Level of Importance: B
ICD-11
Synonyme
Entzündung der Lymphgefässe.
Epidemiologie
Keine ausreichenden Daten.
Definition
Entzündungsreaktion entlang der Lymphkollektoren, zwischen einem entzündlichen Primärherd der Haut und den lokoregionären Lymphknoten.
Aetiologie & Pathogenese
Am häufigsten durch eine bakterielle oder mykotische Infektion verursachte, klinisch fassbare aufsteigende Entzündungsreaktion entlang der Lymphgefässe zwischen dem entzündlichen Primärherd der Haut und den lokoregionären Lymphknoten. Auch nicht-infektiöse Entzündungsreaktionen (Insektenstich; Filariasis; Onchocerciasis) können eine Lymphangitis/Lymphadenitis verursachen.
Lymphangitis carcinomatosa durch Invasion von Tumorzellen.
Symptome
Geröteter, druckdolenter Strang zwischen dem entzündlichen Primärherd der Haut (Eintrittspforte des Infekts; Stelle des Insektenstiches; Tumorzell Invasion) und den lokoregionären Lymphknoten.
Lokalisation
Meist Extremitäten; gelegentlich Stamm.
Besondere Lokalisation: Kranzfurche am Penis (sklerosierende Lymphangitis).
Klassifikation
- Bakterielle Lymphangitis
- Durch Infektion und Infestation
- Sklerosierende Lymphangitis (Penis)
- Lympangitis carcinomatosa
- Mykotische Lymphangitis: Sporotrichosis
Labor & Zusatzuntersuchungen
Entzündungsparameter. Bakterieller und mykologischer Abstrich von der Eintrittspforte. Sonographie des regionalen Lymphknotens. Tumorsuche.
Dermatopathologie
Abhängig von der Ätiologie. Weitstellung der Gefässe und Ansammlung von Granulozyten. Gegebenenfalls Nachweis von Bakterien oder Pilzen (PAS). Bei der Lymphangitis carcinomatosa sind die Lymphgefässe vollgestopft mit Tumorzellen (Immunhistochemie zur Typisierung).
Verlauf
Akut. Bei bakteriellen Hautinfektionen rasches Ansprechen auf Antibiotikatherapie.
Langsame Progression bei Lamphangitis carcinomatosa, mit Verschluss der Lymphgefässe, Abflussbehinderung und nachfolgendem Ödem.
Komplikationen
Abszedierung des kutanen Primärherdes. Entwicklung eines Erysipels (englisch: Cellulitis). Sepsis. Chronisches Lymphödem mit Fibrosierung (Filariasis, rezidivierende Erysipele).
Diagnose
Klinisch, Labor, Eintrittspfortenidentifikation, Mikrobiologie, eventuell Duplexsonographie zum Ausschluss einer oberflächlichen Thrombophlebitis.ss
Differentialdiagnosen
Oberflächliche Thrombophlebitis. Morbus Mondor (Sonderform einer Phlebitis der Venae thoracoepigastricae).
Therapie & Prävention
Antibiotische und antimykotische Therapie, bei ausgeprägtem Befund intravenös. Beginn empirisch nach vermutetem Erregerspektrum; Wundabstrich und spätere Anpassung an das Antibiogramm. Sanierung der Eintrittspforte (Inzision, Debridement, Drainage, Desinfektion). Bei ausgeprägtem klinischem Befund: Ruhigstellung, Thromboseprophylaxe mit fraktioniertem Heparin. Lokal: Kühlende Umschläge.
Behandlung von Infestationen, Tumorbehandlung, chirurgisch oder systemisch.
Podcasts
Tests
- Aussage 1 Eine Lymphangitis erfordert in der Regel eine chirurgische Inzision.
- Aussage 1 Zur Diagnose einer Lymphangitis gehört eine Ultraschall-Untersuchung.
- Welche Komplikationen können einer Lymphangitis folgen?
- Welche therapeutischen Massnahmen sind sinnvoll zur Behandlung einer Lymphangitis?
- Die Therapie einer Lymphangitis erfolgt mit
- Welche Hautveränderungen sind mit dem Risiko einer Lymphangitis verbunden?
- Welches klinische Zeichen passt nicht zu einer Lymphangitis?
- Welcher der folgenden Keime verursacht am häufigsten eine Lymphangitis?
- Welche Aussage trifft zu?
Kommentare
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