AIB1
6.2.4 Kongenitale erythropoetische Porphyrie (CEP)
Grading & Level of Importance: C
ICD-11
Synonyme
Porphyrin Stoffwechelstörung.
Epidemiologie
Sehr selten; Symptome (Lichtempfindlichkeit) ab dem 10. Lebensjahr; Inzidenz 0.1:100'000 Personen.
Definition
Chronisch verlaufende polyätiologische Störung der Häm-(Porphyrin)biosynthese in den Erythrozyten, die zu einer Ansammlung photosensibler Porphyrine in der Haut und in anderen Organen führt.
Aetiologie & Pathogenese
Rezessiv vererbte Störung der Häm-Biosynthese durch verminderte Aktivität des Enzyms Uroporphyrinogen-III Synthase, was zu einer Anschoppung von Hydroxymethylbilan führt. Anhäufung des Häm-Vorläuferstoffs Uroporphyrinogen I in der Haut, Knochen, Zähnen und inneren Organen.
Symptome
Extreme Lichtempfindlichkeit seit Geburt mit Ausbildung von Blasen und Entstellung durch narbig abheilende Mutilationen durch UV-Licht («Wolfskinder»). Hypertrichose und Poikilodermie. Gefahr der Kanrzinomentwicklung auf Narben.
Rötlich fluoreszierender Urin und rote Verfärbung der Zähne (Erythrodontie).
Lokalisation
Lichtexponierte Körperstellen.
Klassifikation
Hepatische Porphyrien
- Prototyp Porphyria cutanea tarda: sporadisch, genetisch/familiar/toxisch
Erythropoetische Porphyrien
- Erythropoetische Prtoporphyrie
- Congenitale Erythropoetische Porphyrie (Günther)
Labor & Zusatzuntersuchungen
Analyse des enzymdefektes (Speziallabor). Nachweis von Uroporphyrinogen I im Urin.
Dermatopathologie
Subepidermale Blasen; Narben.
Verlauf
Akute und chronische Lichtschäden.
Komplikationen
Mutilationen; Narben.
Diagnose
Klinisches Bild; Typisches Beschwerdebild; Bestätigung durch Laborbefunde.
Differentialdiagnosen
Andere Photodermatosen. Porphyria cutanea tarda und andere Blasen bildende Dermatosen.
Therapie & Prävention
Topisch: Lichtschutz (SPF/LSF > 30). Cave: Vitamin D-Mangel bei fehlender Eigenproduktion in der Haut durch UV-Licht; Substitution.
In Diskussion: Gentherapie; allogene Stammzelltransplantation.
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