2.1.8 Ecthyma contagiosum (Orf)

Grading & Level of Importance: A

ICD-11

1E75

Synonyme

Orf, bovine pustulöse Stomatitis.

 

Orf und Melkerknoten werden durch zwei verwandte Parapoxviren verursacht. Die Infektionswege und die klinischen  Bilder sind in beiden Fällen ähnlich.

Epidemiologie

Weltweit. Prävalenz der Erkrankung bei Schafen und jungen Lämmern 15 %.

 

Gefährdet sind besonders Landwirte, Viehhalter, Schäfer und Metzger. Poxviren sind in grossen teilen Afrikas endemisch (Congo).

Definition

Zoonose (vom Tier auf den Menschen übertragbare) Infektion mit parapoxvirus, Orfviridae, contracted vom Schaf, Lamm oder Ziege.

Aetiologie & Pathogenese

Bei direktem oder indirektem Kontakt mit erkrankten Tieren wird das hochkontagiöse zoonotische Virus parapoxvirus ovis übertragen. Es stimuliert die Angiogenese durch viralen vascular endothelial growth factor E (VEGF-E). Keine Übertragung von Mensch zu Mensch.

Symptome

Einzeln stehende Läsion, die sich über mehrere Stadien nach der Inokulation entwickelt: erythematöse Makula, entzündete Pustel mit zentraler Nekrose und einem roten Hof. Rückbildung und Heilung nach 4-6 Wochen, meist ohne Narbenbildung.

 

Gleichzeitig können Fieber, Übelkeit und regionale Lymphknotenschwellung bestehen.

 

In addition, there may be fever, malaise, and regional lymphadenopathy. Bei immunsupprimierten Personen können sich durch Autoinokulation multiple “Riesen-“ Läsionen entwickeln.

Lokalisation

Betroffen sind in den meisten Fällen Finger, Hände, Unterarme; aber auch das Gesicht und Schleimhäute können betroffen sein.

Klassifikation

Poxviren

  • Orthopoxviren
    • Pocken (Variola)
    • Vaccinia
    • Kuhpocken
    • Affenpocken
  • Parapoxviren
    • Ecthyma contagiosum (orf)
    • Melkerknoten
  • Molluscum Contagiosum

Labor & Zusatzuntersuchungen

Das relative grosse Virus kann elektronenmikroskopisch identifiziert werden; Spezialkulturen und PCR.

Dermatopathologie

  • Retikuläre Degeneration und Nekrose der Epidermis,
  • Ballonierende Degeneration und Nekrose der Keratinozyten
  • Gelegentlich Blasenbildung. Mehrkernige Riesenzellen fehlen meist 
  • Papilläres Begleitödem mit Extravasation von Erythrozyten und entzündliches Infiltrat

Verlauf

Spontanheilung ohne Narbenbildung innerhalb 6-8 Wochen.

Komplikationen

Bakterielle Sekundärinfektion mit Lymphangitis und Erysipel. Entwicklung eines Erythema multiforme bei 10-20% der Patienten 3-4 Wochen nach Inokulation. patients 3-4 weeks after inoculation. Andere Immunreaktionen wie Stevens‐Johnson Syndrome oder blasenbildende Erkrankungen.

Diagnose

Vorgeschichte (Tierkontakt); typisches Klinisches Bild.

Differentialdiagnosen

Poxvirus Infectionen; Variola vera; Monkey pox; Milker’s nodule (Melkerknoten); Granuloma pyogenicum; Bazilläre Angiomatose; Impetigo contagiosa; Milbendermatitis Varizellen; Pustula maligna (Anthrax).

Therapie & Prävention

Kontaktvermeidung mit infizierten Tieren. Bei immunkompetenten Patienten heilen die Läsionen spontan ab.

 

Topisch: AustrocknendeMassnahmen und topische Antiseptika.

 

Bei immungeschwächten Patienten: Cidofovir topisch; evtl. Mechanische Entfernung (z.B. Kryotherapie, Exzision, Imiquimod)

Spezielles

keine.

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