EJ40
1.3.3 Dermatitis solaris
Grading & Level of Importance: A
ICD-11
Synonyme
Sonnenbrand.
Epidemiologie
Sehr häufig, besonders bei Personen mit heller Komplexion (Hauttyp I oder II), ohne UV-Schutz, bei raschem Übertritt aus dem geschützten Berufsleben in den Sommerurlaub.
Definition
Akute-phototoxische Kontaktdermatitis durch elektromagnetische Strahlung im UVB-Bereich (280-320 nm).Auch ungewöhnlich hohe (Faktor 1000) UVA-Strahlung kann ein Erythem erzeugen.
Aetiologie & Pathogenese
Insbesondere bei lichtempfindlichen Hauttypen (I, II) durch Erythem erzeugendes UVB (280 - 320 nm) ausgelöste akute Dermatitis.
Bei ausgedehnter Dermatitis solaris Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen (IL-6) und Prostaglandinen (PGE2), was zu systemischen Symptomen führt.
Symptome
"Metachrone Polymorphie" (wie bei akuter Dermatitis) (innerhalb 12-24 Stunden) nacheinander: Erythem mit Hitzegefühl, ödematöse Schwellung, Bläschen oder Blasen, Nässe, Krusten, Schuppung, Pigmentierung.
Bei ausgedehnter Dermatitis solaris systemische Symptome: allgemeines Unwohlsein, subfebrile Temperatur, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Kreislaufkollaps möglich. Restitutio ad integrum.
Lokalisation
Im Bereich der Lichtexposition.
Klassifikation
Grad I: Brennen, Rötung, Schuppung.
Grad II: Blasenbildung, Nässen, Krusten.
Grad III (selten): Nekrosen.
Labor & Zusatzuntersuchungen
Unauffällig; evtl. Erhöhung CRP.
Dermatopathologie
Apoptose und Nekrose epidermaler Keratinozyten. Dysplastische Veränderungen von Nävuszellen. Verminderung von Langerhanszellen. Ödem im oberen Korium; bei starker Reaktion: subepidermale Blasenbildung. Submikroskopische Dimerenbildung (Mutationen).
Verlauf
"Metachrone Polymorphie" (wie bei akuter Dermatitis). Spontanheilung mit vorübergehender Hyperpigmentierung.
Komplikationen
Häufige Sonnenbrände insbesondere in der Kindheit fördern die Genese melanozytärer Nävi und das Auftreten von Melanomen im späteren Lebensalter.
Diagnose
Vorgeschichte und klinisches Bild.
Differentialdiagnosen
Akute Kontakt Dermatitis, photoallergische oder phototoxische Reaktionen, Licht-sensible Dermatosen (Lupus erythematodes).
Therapie & Prävention
Möglichst innerhalb der ersten 12 Stunden: kühlende Externa (Lotio, Cold Cream), feuchte Umschläge, perorale Antiphlogistika, Klasse 3 Antihistaminika, je nach Bedarf Glukokortikosteroide extern und intern.
Bemerkungen
Bei zerebraler oder Kreislauf-Symptomatik: Hospitalisation.
Differentialdiagnosen
Podcasts
Tests
- Wann ist das Risiko für eine Dermatitis solaris erhöht?
- Für die Diagnostik einer ausgedehnten Dermatitis solaris benötigen wir
- Welche Therapie ist bei Dermatitis solaris indiziert?
- Aussage 1 Bei einer Dermatitis solaris sollte bis zur vollständigen Rückbildung UV-Bestrahlung vermieden werden.
- Aussage 1 Grossflächige und blasige Dermatitis solaris sollte stationär behandelt werden.
- Nach welchem Zeitintervall ist das klinische Maximum bei der Dermatitis solaris erreicht?
- Welche Therapie ist geeignet bei Dermatitis solaris
- Welches klinische Zeichen passt nicht zu einer Dermatitis solaris?
- Die Dermatitis solaris...
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