2.2.1 Erythrasma

Grading & Level of Importance: A

ICD-11

1C44

Synonyme

keine.

Epidemiologie

Weltweit. Prävalenz: ca. 4-6% (Europa) und 20% (Tropen) der Bevölkerung.

Definition

Oberflächliche Infektion mit Corynebakterien, besonders der intertriginösen Räume bei Hyperhidrose, Adipositas.

Aetiologie & Pathogenese

Corynebacterium minutissimum -Infektion. Prädisponierende Faktoren: Hyperhidrose, Adipositas, Diabetes, okklusive Kleidung, feucht-warmes Klima.

Symptome

Scharf begrenztes, bräunlich-rotes Erythem, gelegentlich Juckreiz, Schuppung.

Lokalisation

Intertriginöse Räume: axillär, submammär, inguinal, Mons pubis, Zwischenzehenräume.

Klassifikation

  • Interdigitales Erythrasma,
  • intertriginöses Erythrasma,
  • generalisiertes/disziformes (scheibenförmiges) Erythrasma

Labor & Zusatzuntersuchungen

Ausschluss Tinea (Mykologie).

Dermatopathologie

Orthokeratose mit minimalem perivaskulärem Infiltrat. Bakterien im Str. Corneum (Gram-Gärbung).

Verlauf

Chronisch, häufige Rezidive.

Komplikationen

Sekundärinfektion in Kratz-Erosionen.

Diagnose

Wood-Licht: Rotfluoreszenz (Porphyrine aus bakteriellem Metabolismus), Abstrich für Kultur (schwierig).

Differentialdiagnosen

Tinea inguinalis und axillaris; Kontakt Dermatitis, Pityriasis versicolor.

Therapie & Prävention

Unterbindung von Provokationsfaktoren (siehe oben)

  • Reinigung mit desinfizierenden Syndets
  • Topisch: Antiseptika, Zyclopirox, Imidazole (clotrimazole, econazole); Antibiotika: Erythromycin
  • Systemisch nur ausnahmsweise (ausgedehnter Befall): Antibiotika (Tetracycline, Clarithromycin)

 

Verschwinden der Rotfluoreszenz zeigt Therapieerfolg, Pigmentierung kann nachbestehen.

Bemerkungen

Keratoma sulcatum (pitted keratolysis) ist eine weltweit verbreitete, durch proteolytische Enzyme von Korynebakterien hervorgerufne Infektion, die bei Personen mit engem okkludierendem Schuhwerk (Militär; Industriearbeiter; Sportler) zu grübchenförmigen, ausgestanzten, teilweise schmerzhaften Defekten in der Hornschicht führt. Abheilung bei Wegfall prädisponierender Faktoren (Feuchte Wärme (Hyperhidrose) mit Mazeration).

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