Einfache Fälle
Fall 21
Zuweisung eines 26-jährigen Studenten wegen einer Rötung am rechten Arm.
Anamnese
Haben Sie Gelenkschmerzen oder Fieber?
Nein, ich bin nur sehr müde.
Weitere Symptome können auf die Diagnose hinweisen.
Haben Sie Haustiere?
Ja, einen Wellensittich.
Eine wichtige allergologische Frage, die hier jedoch nicht weiter führt.
Schwitzen Sie stark?
Nein.
Suche nach auslösenden Faktoren entsprechend der Lokalisation
Seit wann besteht diese Veränderung?
Seit 3 Wochen
Der zeitliche Verlauf kann Hinweise auf die Aetiologie ergeben.
Wie hat die Veränderung begonnen?
Zuerst war da ein kleiner roter Punkt wie ein Stich und dann wurde der Punkt immer grösser.
Die Dynamik der Veränderung kann Hinweise auf die Aetiologie ergeben.
Nehmen Sie Medikamente ein?
Nein.
Eine der wichtigsten Fragen in der Medizin. Im Beugenbereich kann zum Beispiel ein Arzneimittelexanthem unter dem klinischen Bild eines Baboon-Syndroms auftreten.
Hatten Sie schon einen Zeckenstich?
Nein.
Suche nach möglichen Ursachen.
Haben Sie ein neues Kleidungsstück getragen?
Nein.
Stark gefärbte, ungewaschen getragene Kleidungsstücke können zwar gelegentlich ein kontaktallergisches Ekzem auslösen, bei unserem Patienten besteht jedoch bei fehlender epidermaler Beteiligung kein Ekzem.
Effloreszenzen
Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:
Bei der Lichenifikation besteht eine Vergröberung des Hautreliefs.
Die Veränderung ist nicht über das Hautniveau erhaben also makulös. Man wird aufgrund der Grösse der Läsion eher von einem Erythem als einer Macula sprechen.
Es besteht kein Gewebsschwund.
Unter Poikilodermie versteht man eine Atrophie der Haut mit Teleangiektasien, Hypo- und Hyperpigmentierung. Keine dieser Veränderungen liegt hier vor.
Urticae entstehen durch ein dermales Oedem.
Diagnose
Wählen Sie die richtige Diagnose:
Wie der Name sagt ein (zentrifugal) wanderndes Erythem.
Es fehlt die Überwärmung. Ein Patient mit Erysipel würde Fieber und erhöhte Entzündungsparameter aufweisen.
Bei einer Tinea corporis findet sich zwar ebenfalls ein wanderndes Erythem, jedoch auch eine epidermale Beteiligung mit Schuppung.
Bei Fehlen von Seropapeln, bzw. Lichenifikation und Schuppung handelt es sich nicht um ein Ekzem.
Das Erythrasma zeigt kein randbetontes Erythem. Im Woodlicht zeigt das Erythrasma eine korallenrote Fluoreszenz.
Therapie
Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):
Damit lässt sich eine Gonokkokkenurethritis, nicht jedoch eine Borreliose behandeln.
Dieses Therapieschema kommt bei einer Karditis oder Meningitis im Rahmen einer Borreliose zur Anwedung.
Die Therapie der Wahl beim Erythema chronicum migrans, welches eine Frühform der Borreliose darstellt. Bei extrakutanen Manifestationen kann eine intravenöse Antibiose notwendig werden.
Entspricht einer Therapiemöglichkeit der Skabies.
Ein mögliches Therapieschema auf welches auch in der Schwangerschaft zurückgegriffen werden kann.
Test
Testen Sie Ihr Wissen anhand folgenden Multiple Choice Fragen: