Einfache Fälle

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Fall 7

72 jährige Patientin mit teils juckender, teils ulzerierender Dermatitis am Stamm

Die Rötung besteht schon sehr lange, aber Juckreiz und diese offenen Stellen sind erst seit einem Jahr da.

Wichtige Frage, da diese Dermatose als Spätfolge zwei Jahre bis Jahrzehnte nach einer Bestrahlung ensteht.

Ja, es juckt relativ stark und manchmal brennt es auch.

Durch die chronisch-entzündliche Reaktion im betroffenen Gebiet kann es zu Juckreiz oder brennenden Sensationen resp. Schmerzen kommen.

Ja, ich denke schon. Wissen sie, vor etwa 15 Jahren wurde an diesen Stellen eine Bestrahlung durchgeführt. Damals hab ich noch in der DDR gelebt. Die Aerzte haben gesagt es sei Krebs, und etwas in meinem Unterleib operiert und anschliessend bestrahlt.

Wichtige Frage, da hier die Anamnese wegweisend ist.

Ja ich habe immer eine Wundsalbe aufgetragen, die ich von meiner Schwester bekommen habe.

Diese Frage ist immer wichtig, einerseits um eine folgende Therapie anzupassen, andererseits um evtl. medikamentöse Nebenwirkungen zu erfassen.

Ja, ich spritze Insulin wegen meinem Blutzucker.

Immer wichtige Frage, um evtl. Zusammenhänge zu erfassen und im Hinblick auf eine geplante Therapie.

Nein, es juckt zwar ab und zu heftig, aber ich nehme mich sehr zusammen. Ich kratze wirklich nie.

Nützliche Frage zum Ausschluss einer artifiziellen Hautveränderung.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Leider falsch.

Falsch.

Richtig, sehr gut. Das Hauptmerkmal dieser Hauterkrankung ist eine relativ scharf begrenzte Atrophie der Haut, des subkutanen Gewebes und manchmal auch der Muskulatur. Die Haut ist typischerweise glatt, scheckig hyper- respektive hypopigmentiert, haarlos und trocken (Atrophie der Adnexstrukturen). Es finden sich viele Teleangiektasien ("Poikilodermie").

Leider falsch. Eine Erosion ist ein Substanzdefekt bis maximal zur papillären Dermis und heilt narbenlos ab.

Richtig. Solche nekrotischen Ulcerationen entstehen im Verlauf durch trophische Störungen. Sie sehen wie ausgestanzt aus und haben eine ausgesprochen schlechte Heilungstendenz.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Leider falsch. Verbrennungen entstehen durch akuten Hitzeschaden. Sie sind äusserst schmerzhaft und bei grösserer Ausdehnung lebensbedrohlich. Die Einteilung erfolgt in die Schweregrade 1 bis 3.

Richtig. Abhängig von der applizierten Strahlendosis kann mit einer Latenz von Jahren bis Jahrzehnten ein morphologisch charakteristischer chronischer Röntgenschaden entstehen. Dabei stellt das bestrahlte Areal ein Locus minoris resistentiae dar, nicht nur gegen ionisierende Strahlung, sondern auch gegen UV-Licht, mechanische oder andere Schädigung.

Nein, leider falsch. Als Artefakte bezeichnet man Hautläsionen, die sich Patienten selbst mit Absicht zufügen.

Nein, leider falsch.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Falsch. Diese sind nicht wirksam und können die Atrophie verstärken.

Richtig. Wundheilungsfördernde und desinfizierende Crèmen können eingesetzt werden. Wichtig ist zu wissen, dass die Heilungstendenz äusserst schlecht ist.

Auch richtig. Plastische Deckung kann manchmal von Nutzen sein.

Falsch. Diese ist kontraindiziert. Die Haut sollte im Gegenteil vor weiteren ionisierenden Strahlen, aber auch anderer Traumatisierung geschützt werden.

Falsch. Diese ist kontraindiziert. Die Haut sollte im Gegenteil vor weiterer Traumatisierung z.b. durch UV-Strahlung geschützt werden.

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