Einfache Fälle

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Fall 372

30-jährige Patientin: „ Seit drei Tagen habe ich diesen Ausschlag.“

Ja, ganz fest. Wenn ich zu kratzen beginne, wird es noch schlimmer.

Gute Frage. Bei diesem Krankheitsbild kommt es wegen der IgE-vermittelten Histaminausschüttung durch die Mastzellen zu einem starken Juckreiz.

Seit drei Tagen.

Wichtige Frage. Die akute Form dieses Krankheitsbildes dauert <6 Wochen die chronische >6 Wochen.

Ja, ich bin allergisch auf Fisch und Schalentiere.

Gute Frage. Allergien vom Soforttyp manifestieren sich häufig mit diesem Krankheitsbild.

Nein.

Wichtige Frage. Ein allenfalls zusätzliches Angioödem (z.B. Larynxödem) muss stets ausgeschlossen werden

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Mit Eiter gefüllte follikuläre gebundene oder nicht follikuläre, subkorneale oder intraepitheliale Hohlräume.

Kleine, meist intraepithelial gelegene, mit seröser Flüssigkeit gefüllte sichtbare Hohlräume in der Haut, < 5mm

Quaddeln sind juckende, umschriebene, wegdrückbare Erhebungen der Haut von rötlicher Farbe mit weissem Hof und von flüchtigem Charakter

Papeln sind umschriebene, solid gebaute deutlich palpable Erhebungen der Haut.

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Auslöser einer Urticaria ist die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen, was die Durchlässigkeit der dermalen Blutgefässe erhöht und somit zu Wassereinlagerungen in der Lederhaut führt. In 10% aller Fälle ist eine Allergie die Ursache für die Histaminausschüttung. Die Patientin berichtet über eine Allergie auf Fisch und Schalentiere

In der Anamnese wurde keine Sonnenexposition erwähnt. Zudem ist die Haut beim Sonnenbrand akut entzündet, es besteht eine schmerzhafte Schwellung und zum Teil auch eine Blasenbildung. Das Exanthem ist beschränkt auf die sonnenexponierten Areale.

Das Exanthem bei atopischer Dermatitis juckt zwar auch, präsentiert sich aber an Prädilektionsstellen (Beugeseiten der Extremitäten) und ist wegen der epidermalen Beteiligung teilweise nässend oder schuppend, was bei der Urtikaria nicht vorkommt.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Verwendet werden meist Antihistaminika der 2. Generation, da diese nicht sedierend wirken. Bei genügend hoher Dosierung sprechen über 2/3 der Patienten gut an.

Werden nur in schweren Fällen mit Atemnot, Übelkeit und Hypotonie bis hin zum anaphylaktischen Schock angewendet.

Eine Expositionskarenz ist angezeigt. Einzige Therapie, die einen erneuten Schub verhindert.

Die Spontanheilungsrate einer akuten Urtikaria ist mit ungefähr 90% sehr hoch.

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