Einfache Fälle

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Fall 3616

23-jährige Studentin: " Meine ständigen Niesattacken sind nicht mehr auszuhalten. Und die Augen tränen dauernd."

Seit ungefähr drei Jahren.

Wichtige Frage. Sie müssen ja ausschliessen, ob es sich "nur" um eine Erkältung handelt.

Ja, ich muss ständig schneuzen, es fliesst aber nur klare Flüssigkeit.

Gute Frage. Gelbes Nasensekret würde eher für einen bakteriellen Infekt sprechen.

Nein. Es schwankt. So schlimm, wie es jetzt ist, war es noch vor zwei Monaten nicht.

Gute Frage. Das lässt auf einen saisonalen Trigger schliessen.

Ich glaube, es beginnt so Mitte Mai und dann dauert es an bis in den Herbst.

Wichtige Frage. Das deutet auf einen Trigger hin, der im Früh- bis Spätsommer vorhanden ist.

Ja, das ist fast nicht auszuhalten.

Gute Frage. Die Rötung und die Irritation der Augen werden durch Histaminausschüttung und anschliessendes Reiben der Augen verursacht.

Ja, oft 3- bis 5mal hintereinander.

Das sogenannte Kettenniesen ist ein typisches Symptom der vorliegenden Krankheit.

Wählen Sie die richtigen Effloreszenzen:

Wählen Sie die richtige Diagnose:

Die Beschwerden der Patientin sind mit tränenden, juckenden Augen, wässriger Rhinorrhoe und Niesattacken typisch und schwanken saisonal. Zudem ist ein durchgeführter Pricktest positiv ausgefallen und sie konnten erhöhte spezifische IgE-Serumwerte gegen Gräserpollen darstellen. Alle Befunde zusammen lassen auf eine saisonale Rhinkonjunktivitis schliessen.

Die Patientin beschreibt eindeutig einen saisonalen Verlauf der Beschwerden. Anamnestisch bestehen somit keine Hinweise für eine perenniale Rhinitis.

Die Patientin beschreibt weder ein Engegefühl in der Brust, noch eine Dyspnoe oder Husten. Somit bestehen zu diesem Zeitpunkt keine Hinweise für ein Asthma. In bis zu 30% der Fälle zeigen sich jedoch zuätzlich zur Rhinokonjunktivitis auch asthmatische Symptome.

Wählen Sie die richtige(n) Therapie(n):

Die Antihistaminika reduzieren den Juckreiz. Ihre Wirung hält bis zu zwölf Stunden an.

Die Hyposensibilisierung stellt ein aktives Immunverfahren und damit die einzige kausale Therapie dar. Die Erfolgschancen liegen bei etwa 70-80%. Da die Behandlung über drei Jahre dauert, ist sie vor allem bei stärkeren Symptomen über mehrere Jahre sinnvoll.

Nasale Sympathomimetika zur Abschwellung der Nasenschleimhaut beheben zwar die Obstruktion, lassen aber die anderen Symptome der allergischen Rhinitis unberührt. Sie sollten nicht zur Langzeittherapie angewendet werden, weil sie ihrerseits zur chronischen Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis medicamentosa) führen können.

Die Allergenkarenz ist zwar die sicherste Methode zur Therapie der Pollinose. Da aber Pollen kilometerweit durch die Luft fliegen, ist deren Realisierung schwierig. Pollenallergiker müssten während der Blütezeit "ihres" Pollens in andere Klimazonen verreisen.

Testen Sie Ihr Wissen anhand folgenden Multiple Choice Fragen:

Frage 4112
Art: A
Allergische Rhinokonjunktivitis
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